Die FDP trauert um Klaus Froesch

Ortspartei Adliswil

Fraktionserklärung von Fraktionspräsident Mario Senn anlässlich der Ratssitzung vom 9. Mai 2018 zum Hinschied von Dr. Klaus Froesch, der am 7. Mai 2018 im 92. Altersjahr verstorben ist:

„Die FDP trauert um Klaus Froesch. Klaus Froesch war für die FDP Adliswil eine prägende Figur. Anfang der 1970er Jahre war er Parteipräsident und gestaltete dabei den Übergang von der Gemeinde Adliswil mit Gemeindeversammlung zur Stadt Adliswil mit Grossem Gemeinderat aktiv mit. Mit viel Freude erzählte er jeweils von der Mitgliederversammlung vor der Wahl ins erste Parlament 1974. Damals hätten über 80 Personen an der Nominationsversammlung teilgenommen und die FDP-Liste sei mit 36 Kandidaten vollständig gefüllt gewesen. Aus heutiger Sicht sind das beinahe unglaubliche Geschichten...
Er gehörte dann zu den ersten FDP-Gemeinderäten und wurde sogleich zum 1. Vizepräsidenten gewählt. 1975 amtierte er dann für ein Jahr als zweiter Ratspräsident in der Geschichte unseres Parlaments. 1978 schaffte er den Sprung in den Stadtrat und 1982 wurde er zum Stadtpräsidenten gewählt. Ein Amt, das er während zwölf Jahren ausführte.
Auch nach seinem Rücktritt blieb Klaus Froesch am Adliswiler Politgeschehen interessiert. Noch bis vor Kurzem nahm er regelmässig an unseren Mitgliederversammlungen teil und brachte sich auch aktiv ein. Erst seit kurzem liess er sich jeweils entschuldigen, wo seine Kräfte langsam nachliessen. Klaus Froesch war für seine pointierten Stellungnahmen in den Zeitungen bekannt. Er war immer auch ein Vermittler und war nie nachtragend. Innerhalb der FDP setzte er sich auch immer für die Jungen ein und freute sich über das erfolgreiche Engagement junger Personen. Nur seine Enkel konnte er nicht überzeugen: Gerne hätte er auch einen Enkel oder eine Enkelin aktiv politisieren sehen.
Klaus Froesch war aber nie nur Politiker. Als promovierter Jurist wirkte er neben seinem Stadtpräsidentenamt weiter als Personalchef der ELVIA-Versicherungen. Es war ihm wichtig, neben seinem politischen Amt auch noch ein Bein im Berufsleben zu haben und nicht als Berufspolitiker von der Politik abhängig zu sein.
Politik war für ihn Milizpolitik und das Engagement jedes einzelnen. So lassen sich auch seine Worte in einer FDP-Werbebroschüre verstehen, für die er 1973 als Präsident der FDP Adliswil verantwortlich war. Er richtet sich darin an die Adliswilerinnen und Adliswiler und schrieb: „Wenn Sie wirklich gewillt sind, Ihrerseits den dringenden Bedürfnissen unserer Germeinde etwas von Ihrer zweifelslos kostbaren Zeit zu opfern, etwas von Ihrer Intelligenz, Ihrer reichen Erfahrung aus dem Geschäftsleben und Ihrer Schaffenskraft in die Lösung der gemeinsamen Probleme zu investieren, dann ist schon viel geholfen. Das grösste und brennendste Problem unserer direkten Demokratie ist in der Tat die gefährliche politische Abstinenz. Man überlässt den Entscheid „den andern“ und kommt sich „manipuliert“ vor, wenn’s schief gegangen ist. Mit welchem Recht eigentlich? Wer nicht bereit ist, an der politischen Willensbildung aktiv teilzunehmen, dessen nachträgliches Geschimpfe verdient nur, ungehört zu verhallen.“
Neben Humor waren ihm auch ein gepflegter Garten, Fussball, Personalfragen, seine Kinder und Enkel sowie seine Hunde wichtig. Wichtig war ihm aber auch das soziale Engagement. Jahre-, ja jahrzehntelang, gehörte er dem Stiftungsrat der Stiftung für die Adliswiler Jugend an, den er auch präsidierte. Diese Stiftung "sponserte" bekanntlich die städtische Krippe, das Kinderhaus Werd, und ist auch heute noch wohltätig tätig.
Wir werden Klaus Froesch vermissen. Er hatte Charme und eine grosse Ausstrahlung als unverwüstlicher Optimist. Den Angehörigen sprechen wir unser herzlichstes Beileid aus.“